Eine aktuelle Analyse des Bonner Markt- und Wirtschaftsforschungsunternehmens EuPD Research zu Photovoltaik-Sättigungsgraden im Kleinanlagensegment zeigt, dass insbesondere in Ostdeutschland Potentiale noch ungenutzt sind. Während im Süden Deutschlands in manchen Landkreisen Sättigungsgrade von über 50% erreicht werden, liegen die Landkreise in den östlichen Bundesländern weit dahinter.
Bonn. Die Sättigungsgrade im Kleinanlagensegment (bis 10 kWp) variieren innerhalb Deutschlands stark. Der Vergleich auf Bundeslandebene verdeutlicht diese Diskrepanzen. Während in Baden-Württemberg der Sättigungsgrad bei 19% liegt, erreicht Bayern 16%, gefolgt von Hessen und Rheinland-Pfalz mit jeweils knapp 12%. In den ostdeutschen Bundesländern ist der höchste Sättigungsgrad in Berlin mit 8% zu verzeichnen, dicht gefolgt von Brandenburg und Thüringen mit jeweils etwa 6%. In Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen hingegen liegen die Sättigungsgrade unter 5%. Die Berechnung der Sättigungsgrade erfolgte auf Basis von bis Ende 2018 installierter Photovoltaikanlagen bis 10 kWp sowie nutzbarer Dachflächen.
„Die Analyse zeigt deutlich, dass insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern Aufholbedarf besteht. Dabei sind jedoch nicht nur die Kunden gefragt, sondern es ist essentiell, dass z.B. auch von Seiten der Energieversorger als wesentliche Ansprechpartner für Photovoltaikanlagen den Kunden ein entsprechendes Portfolio geboten wird.“, konstatiert Dr. Martin Ammon, Leiter Energiewirtschaft bei EuPD Research.
EuPD Research hat im Rahmen der Studie „Energieversorger in der Energiewende 2018“ die Portfolios von rund 1.300 Energieversorgern in Deutschland untersucht. Bei der Betrachtung des Angebots von Photovoltaikanlagen für Privatkunden zeigt sich, dass insbesondere in Nordrhein-Westfalen die Verfügbarkeit von Seiten der Energieversorger sehr hoch ist. In Bayern hingegen würde man zwar aufgrund der hohen bestehenden installierten Leistung eine Angebotsvielfalt erwarten, allerdings bieten dort lediglich 15% der Energieversorger Photovoltaik für private Endkunden an. Erklärungsansätze liegen hier in der hohen Wettbewerbsintensität dieses Marktes sowie in den bereits erreichten Sättigungsgraden im Haushaltssegment. In Sachsen und Thüringen ist Photovoltaik am seltensten in den Portfolios der Energieversorger zu finden. Lediglich 9% der dort ansässigen Energieversorger bieten entsprechende Produkte für Privatkunden an. Damit wird deutlich, dass die Energieversorger in den ostdeutschen Bundesländern im Photovoltaik-Kleinanlagensegment Potentiale noch ungenutzt lassen.
EuPD Research wird auch 2019 eine umfassende Analyse der Angebotsportfolios der Energieversorger vornehmen. So kann festgestellt werden, ob und inwiefern die Energieversorger auf die aktuellen Marktentwicklungen reagieren und ihr Angebotsportfolio entsprechend weiterentwickeln. Die Ergebnisse der Branchenanalyse „Energieversorger in der Energiewende 2018“ können Sie bei Saif Islam (islam[at]energiewende-award.de) anfordern.
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Senior Project Manager
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