Verunsicherung bei Endkunden: Was bringt der Kohleausstieg bis 2038?

Der Beschluss der Bundesregierung, bis 2038 Braun- und Steinkohle nicht mehr zur Verstromung zu nutzen, verunsichert den Endkunden. Wie eine aktuelle Untersuchung von EuPD Research zeigt, ist es schwer für den Endkunden, die Folgen dessen abzuschätzen.

Bonn. Der Beschluss der Bundesregierung, bis zum Jahr 2038 aus der Kohleverstromung auszusteigen, hat in der Bevölkerung hohe Aufmerksamkeit gefunden. Gemessen an der Stromerzeugung in Deutschland im Jahr 2018 werden, den Plänen der Bundesregierung zufolge, durch Atom- und Kohleausstieg bis 2038 50 Prozent des deutschen Kraftwerksparkes abgeschaltet. Die Konsequenzen dieses fundamentalen Umbruchs sind kaum abzuschätzen. Da verwundert es nicht, dass es aus Sicht der Endkunden schwierig ist, die tatsächlichen Folgen dessen abzuschätzen, wie eine aktuelle Umfrage des Bonner Markt- und Wirtschaftsforschungsunternehmens EuPD Research im Rahmen des diesjährigen Energiewende Awards unter rund 500 Hausbesitzern zeigt.


Auf die Frage hin, was die Hausbesitzer vom geplanten Kohleausstieg bis 2038 erwarten, sieht das Gros der Befragten die Gefahr wesentlicher Strompreiserhöhungen. Etwa  42 Prozent gehen davon aus, dass der Strom infolge des Ausstiegs teurer wird. Eine weitere negative Auswirkung wird von jedem Dritten in steigender Arbeitslosigkeit in den betroffenen Regionen gesehen.  Allerdings geht auch immerhin jeweils rund ein Drittel der befragen Personen davon aus, dass der Kohleausstieg  positive Effekte wie die Stimulation des Ausbaus Erneuerbarer Energien und das Erreichen von Klimazielen mit sich bringt.

Signifikant ist jedoch neben dieser Uneinigkeit bezüglich möglicher Folgen, dass etwa jeder Fünfte aussagt, keine Einschätzung der Auswirkungen des Braunkohleausstiegs machen zu können. Dies verdeutlicht die Unsicherheit, die bei den Endkunden nach wie vor herrscht.

Die Unsicherheit beim Endkunden ist verständlich und ein klares Signal an die Bundesregierung und sämtliche Marktakteure Transparenz zu schaffen. Es bedarf einer klaren Kommunikation, was genau der Ausstieg gesamtgesellschaftlich, aber auch für jeden Einzelnen bedeutet, um für Verständnis beim Endkunden  zu werben. Nur so ist es langfristig möglich, die Energiewende ganzheitlich umzusetzen.“, fordert Dr. Martin Ammon, Leiter Energiewirtschaft bei EuPD Research.

Die hier beschriebene Endkundenbefragung ist Teil der jährlichen Analyse des Energiewende Awards, wobei neben der Endkundensicht auch die Angebotsportfolios von Energieversorgern untersucht werden. Im Rahmen dieser werden knapp 1.800 Energieversorger in der DACH-Region im Detail durchleuchtet. Die Energieversorger, die herausragendes Engagement im Kontext der Energiewende zeigen, werden dann am 16. Mai 2019 auf der The smarter E Europe in München mit dem Energiewende Award ausgezeichnet. Initiatoren des Projektes sind das DCTI Deutsches CleanTech Institut, The smarter E Europe und EuPD Research. Weitere Informationen zur Studie und dem Award erhalten Sie bei Saif Islam (islam[at]energiewende-award.de).


Kontakt
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Senior Project Manager
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