Der Wärmepumpenabsatz in Deutschland ist im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um rund 53 Prozent gestiegen. Bisher bieten nur rund 13 Prozent der Energieversorger ihren Endkunden eine Wärmepumpe an. Bei dem absehbaren Wachstum auf insgesamt 6 Millionen Wärmepumpen in 2030 besteht für Energieversorger ein großes Potential beim Voranbringen der Sektorenkopplung im Bereich Wärme.
Bonn. In Zeiten permanent steigender Energiepreise erleben erneuerbare Energien aktuell einen Boom – dies wird auch im Wärmesektor sichtbar. Infolge der hohen Energiepreise und dank der Förderungen für Wärmepumpen gab es in 2022 einen starken Anstieg des Wärmepumpenabsatzes um rund 53 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Somit sind die Absatzzahlen von 154.000 Wärmepumpen in 2021 auf 236.000 Wärmepumpen in 2022 gestiegen.[1]
Trotz des starken Anstiegs des Wärmepumpenabsatzes wird beim Heizen in Deutschland vor allem auf fossile Energien gesetzt: So wird noch in jedem zweiten Haushalt mit Gas geheizt und rund 80 Prozent der Wärmeenergie werden aus fossilen Brennstoffen gewonnen.[2] Mit der Wärmewende soll die Nutzung fossiler Energien bei der Wärmeerzeugung reduziert werden. Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) rechnet mit einem weiteren Wachstum: In 2023 wird ein Absatz von 350.000 Wärmepumpen erwartet. Auch die Bundesregierung rückt die Wärmepumpe in den Vordergrund und plant mit jährlich 500.000 installierten Geräten ab 2024. Bis 2030 wird das Ziel angestrebt insgesamt einen Bestand von sechs Millionen Wärmepumpen zu erreichen. Untermauert wird dieses Vorhaben mit dem Beschluss, dass ab 2024 neu eingebaute Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen.[3]
Für Energieversorger besteht ein hohes Potential Wärmepumpen in ihr Portfolio mit aufzunehmen, denn aktuell bieten nur rund 13 Prozent der untersuchten Energieversorger in Deutschland ihren Endkundinnen und Endkunden Wärmepumpen an. Dabei sind Wärmepumpen, die in Verbindung mit einer PV-Anlage betrieben werden, eine effiziente, sparsame und umweltfreundliche Möglichkeit der Wärmeerzeugung. Des Weiteren bieten viele Energieversorger Wärmepumpenbesitzern einen sogenannten Wärmestrom an, einen Heizstromtarif für Wärmepumpen, der etwas günstiger ist als der allgemeine Stromtarif. Rund die Hälfte der untersuchten Energieversorger bieten bereits einen solchen Wärmestromtarif an. Beim „Energiewende Award“ werden Energieversorger u.a. auf deren Engagement und Angebot im Wärmebereich untersucht und diejenigen, welche die Wärmewende besonders voranbringen, ausgezeichnet.
Energiewende Award für Energieversorger
Bereits zum siebten Mal werden im Rahmen der Innovationsplattform „The smarter E Europe“ am 15. Juni 2023 die innovativsten Energieversorger mit dem „Energiewende Award“ ausgezeichnet. Der Award richtet sich an Energieversorger, die mit ihrem Engagement im Besonderen die Energiewende in der DACH-Region vorantreiben. Initiatoren des Projektes sind das DCTI Deutsches CleanTech Institut, The smarter E Europe und EUPD Research. Zur diesjährigen Preisverleihung sind auch die Energiewende Award Gewinner der Vorjahre eingeladen.
Weitere Informationen zum Energiewende Award finden Sie unter www.energiewende-award.de. Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an Saif Islam, unter
Weitere Informationen zur Innovationsplattform „The smarter E Europe“ finden Sie unter www.thesmartere.de.
[1] https://www.waermepumpe.de/presse/news/details/branchenstudie-2023/#content
[2] https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Schlaglichter-der-Wirtschaftspolitik/2023/03/05-waermewende.html
[3] https://www.energie-fachberater.de/news/verbot-von-oelheizungen-und-gasheizungen-ab-2024.php